„Digitalisierung des Netzservice mit Fokus auf den Betrieb von Niederspannungsnetzen“
Unter dem zurzeit häufig gehörten Schlagwort „Digitalisierung“ haben die Arbeitskreise „Netzleittechnik“ des VDE Dresden und „Informationstechnik“ des VDE Bezirksverein Thüringen am 18.10. und 19.10.2017 in Dresden ein Symposium mit Vorträgen zu aktuellen Herausforderungen in der Netzbetriebsführung veranstaltet.
Das Symposium wurde fachlich vom AK 11 Netzleittechnik und organisatorisch von der Geschäftsstelle des VDE Dresden begleitet. Es fand mit Unterstützung der ENSO NETZ GmbH im CityCenter statt. Die Konferenzräume waren mit 40 Teilnehmern und 15 Referenten sehr gut gefüllt, sodass das Symposium in Fortführung der mittlerweile zur Tradition gewordenen Zusammenarbeit des VDE Dresden und des VDE Bezirksverein Thüringen von den Veranstaltern als voller Erfolg gewertet wird.
In den Vorträgen wurde über aktuelle Themenstellungen in der Netzführung referiert. Der Schwerpunkt lag auf der Ausweitung des Netzservice auf den Betrieb von Niederspannungsnetzen. In verschiedenen Vorträgen wurde gezeigt, dass der steigenden Komplexität in der Netzbetriebsführung zunehmend durch Digitalisierung und Vernetzung auch verbesserte Werkzeuge gegenüberstehen.
Zu Beginn des ersten Tages referierte Detlef Günther (Stromnetz Berlin GmbH) über das Projekt zur Einführung eines neuen Leitsystems bei der Stromnetz Berlin GmbH mit zentraler Niederspannungsnetzführung. Die sich anschließenden Vorträge von Dr. Gerit Eberl (DREWAG NETZ GmbH) und Dr. Max Domagk (TU Dresden), Sebastian Köthe (TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG), Knut Biermann (Mettenmeier GmbH), Frank Kupfer (MITNETZ STROM GmbH) und Martin Große (ENSO NETZ GmbH) stellten Praxis- und Forschungsergebnisse zu den Themen Qualitätsmessungen in NS-Netzen, CDMA als Kommunikationsplattform, Workforce- und Entstörmanagement, integrierter mobiler Netzservice sowie intelligenter Steuerung von Wärmespeicheranlagen vor. Abgerundet wurde der von Dieter Gruner (Staatliche Studienakademie Bautzen) moderierte erste Veranstaltungstag durch den Vortrag von Dr. Franz Hein (management project coaching) zum Thema „Versorgungssicherheit trotz Energiewende“.
Am zweiten Veranstaltungstag übernahmen Lutz Berger (Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH) und Frank Schmähling (Siemens AG) die Moderation. Inhaltlich wurden die Themenstellungen des ersten Tages durch Vorträge von Gabor Tarsoly (BTC AG), Phylis Wellhausen (caplog-x GmbH), Dr. Gerhard Kleineidam (Universität Bayreuth), Dr. Mike Heidrich (Staatliche Studienakademie Bautzen), Matthias Görner (Robotron Datenbank-Software GmbH), Thomas Gereke (Siemens AG) und Dr. Gernot Druml (Sprecher Automation GmbH) fortgeführt. Dabei wurden zu den Themen CLS-Management, Kooperation von EVUs und Leitsystemherstellern, Zellulare Betriebsführungskonzepte, Kommunikationstechnik für intelligente Messsysteme, Verschlüsselung und Kryptografie, ISMS sowie zur Erdschlussortung referiert.
Die Vorträge beider Tage stehen für die Veranstaltungsteilnehmer auf der Internetseite des VDE Dresden zur Verfügung.
Zum Abendprogramm des ersten Tages gehörte ein gemeinsames Abendessen in der Kunsthalle des Kraftwerks Mitte Dresden mit einer Besichtigung des neuen Theaterareals.
Die Teilnehmer wurden über das historische Gelände geführt, wobei die historische Entwicklung des Kraftwerks sowie der Umbau in das heutige Kulturkraftwerk mit Nutzung der Flächen als Theater, Operette, Musikschule und Gastronomie erläutert wurden.
Der zweite Tag wurde mit einer Besichtigung der Firma SBS Bühnentechnik, einem der weltweit größten Hersteller von Bühnen, abgeschlossen.
Die Teilnehmer lobten die Auswahl der fachlich anspruchsvollen Beiträge sowie die organisatorische Vorbereitung und Durchführung des 20. Symposiums, des „Jubiläums-Symposiums“.
Das 21. Symposium im Jahre 2018 wird bereits vorbereitet.
Jonas Buhr, DREWAG Netz GmbH / Dr. Dietmar Siegmund
Fotos: Gruner / Winkler